Cilentoküste und die Stadt Padula

Die Kartause von San Lorenzo in Padula

Innenhof der Kartause von Padula im Cilento Im Nationalpark Cilento und Vallo di Diano sollte man sich unbedingt das Kartäuserkloster von San Lorenzo in Padula anschauen, auch mit Kindern. Das dem heiligen Lorenzo geweihte Kartäuserkloster, welches 1306 gegründet und an dem jahrhundertelang gebaut wurde, wurde 1998 zum Weltkulturerbe ernannt. Eine Führung dort ist unbedingt zu empfehlen und verhilft zu einer guten Vorstellung wie das Leben der Ordensbrüder in diesem kontemplativen Orden aussah. 250.000 m², davon 30.000 überbaut mit ca. 320 Zimmern und dem größten Kreuzgang der Welt, der von 84 Säulen eingerahmt ist und einen Innenhof schafft in dem 60.000 Menschen Platz finden, machen die ganze Anlage eher zu einer Fürstenresidenz mit barocker Eleganz als zu einem gewöhnlichen Kloster.

Schmuckstück des Klosters in Padula ist eine zweimal gewundene freitragende Wendeltreppe, die zur Bibliothek im oberen Stockwerk führt. Aus feinstem Marmor gearbeitete monolithische Stufen winden sich stützenfrei, nur in der Außenwand verankert, nach oben. Ebenso ein an der Nordseite des Klosters über zwei Etagen offenes Prunktreppenhaus in Form eines Oktaeders. Von dort aus hat man einen wundervollen Blick auf das Städtchen Padula oben auf dem Berg.

Die 17 Ordensbrüder, jeweils Zweitgeborene reicher Adelsfamilien, nicht nur aus der Gegend um Padula, hatten keinen Kontakt zur Außenwelt. In einem gesonderten Klosterbereich, wo auch die besichtigungswürdige Küche ist, fungierte ein dazu ernannter Ordensbruder als Manager und Mittler zur Außenwelt. Einmal in der Woche trafen sich die Mönche zum gemeinsamen Essen und natürlich zu den Messen und Gebetsstunden in der prunkvollen Kirche. Den Rest ihres Lebens verlebten sie in recht komfortablen Klosterzellen, bestehend aus 2 Räumen und Zugang zu einem jeweils privaten kleinen Garten. Der Abt selbst reiste regelmäßig zum Mutterhaus nach Lausanne, um Bericht zu erstatten und Weisungen zu erhalten. Heute können Sie nur noch ca. 10% der Kunstschätze und Handwerksleistungen des Klosters bewundern.

Die Soldaten Napoleons haben fast alles was transportierbar war mitgenommen. Einige dieser Stücke kann man heute im Louvre in Paris bestaunen. 1886 löste die Kirche das Kloster in Padula auf. Heute ist der italienische Staat der Eigentümer. Nutzen Sie auch die Gelegenheit, einen Spaziergang durch den Ort Padula zu unternehmen. Das historische Ortszentrum ist sehenswert und sehr gemütlich.

Casa-Museo in Padula

Als Joe Petrosino 1909 auf einer Ermittlungsreise in Sizilien unterwegs war wurde er in einen Hinterhalt gelockt und ermordet. 250.000 Menschen kamen zu seiner Beerdigung nach Manhatten. In Amerika sind zahlreiche Straßen und Plätze nach ihm benannt. Die Stadt Padula ist natürlich sehr stolz auf ihren ehemaligen Bürger und hat sein Geburtshaus zu einem netten kleinen Museum hergerichtet. Bis 1997 wohnte hier noch eine Nichte Petrosinos. Über die Person Petrosinos hinaus ist dieses Haus ein schönes Beispiel wie die Häuser der Auswanderer aussahen. Es wurde seit dem Wegzug der Familie in diesem Haus nichts mehr verändert.

Petrosino aus Padula, der Mafiacop

Dazu gibt es drei biografische Verfilmungen: „The Adventures of Lieutnant Petrosino“ „Pay or Die“ „The Black Hand“ Das Museum in der, wie könnte es anders sein, Via Giuseppe Petrosino in Padula ist das ganze Jahr über geöffnet. Werk- und Feiertags von 10-13 Uhr und von 15-17 Uhr. Nicht nur für Kinder ein schönes Ferienerlebnis.