Update vom 19.05.2023

3. März 2021: Vor ein paar Tagen wurde in Pompeji, eine der am besten erhaltenen Ruinenstätte  der Antike, ein phantastischer Fund gemacht. Wenige hundert Meter nördlich der antiken Stadt gruben Forscher einen Prachtwagen aus, ein noch fast intaktes vierrädriges Gefährt aus Eisen, an den Außenwänden reichlich verziert mit Darstellungen erotischer Liebesszenen in Bronze und Zinn. Ein Hingucker.

Pompeji – Immer für eine Überraschung gut

Via Foro im Weltkulturerbe PompejiMassimo Osanna, der im Juni aus dem Amt scheidende Direktor der Ausgrabungsstätte sagt, dass uns Pompeji immer wieder mit Entdeckungen in Erstauen versetzt und dies auch so bliebe, denn es sind immer noch 20 Hektar Terrain welches noch unerforscht ist.

Der Nachfolger für Massimo Osanna steht seit ein paar Tagen fest und dies hat jüngst zu einigen Kontroversen in Italien geführt. Der neue Leiter ist Deutsch-Italiener und gerade einmal 40 Jahre alt. Gabriel Zuchtriegel, momentan Leiter der Ausgrabungsstätte Pästum ist gebürtiger Schwabe, studierte in Berlin Archäologie Zwei Mitglieder des vierköpfigen wissenschaftlichen Beirats der antiken Stätten von Pompeji traten zurück. Zu groß waren ihre Bedenken, Zuchtriegel sei zu jung und habe zu wenig Erfahrung.

Dario Franceschini, italienischer Kulturminister hingegen lobt Zuchtriegel für seine Verdienste um Pästum. Während seiner Zeit als Direktor dort stiegen die Besucherzahlen um 50% an. „ Er hat Pästum verändert“. Beispielsweise dürfen nun Mozzarella – Hersteller aus der Region um Pästum ihre Köstlichkeiten auf dem Gelände der alten Ausgrabungsstätte anbieten, ebenso durfte der Stardirigent Riccardo Muti mit seinem Orchester vor dem Poseidontempel auftreten. Es wird spannend ob es dem neuen „super direttore“ gelingt auch in Pompeji die alte mit der neunen Welt ein bisschen zu vereinen.

Lesen Sie mehr dazu in folgendem Artikel der Süddeutschen Zeitung.

Neue Funde 2023 in Pompeji

In der versunkenen Stadt gibt es immer wieder aufregende, neue Funde. So auch jetzt vor ein paar Wochen. Unter einem eingestürzten Haus wurden zwei Skelette gefunden, wohl zweier Männer. Die beiden kamen nicht im Ascheregen des ausgebrochenen Vulkans ums Leben, sondern wurden auf Grund eines Erdbebens, welches den Vulkanausbruch begleitet hat, von den Trümmern des Gebäudes in dem sie sich aufhielten, erschlagen.

Laut Gabriel Zuchtriegel, dem derzeitigen Direktor der Ausgrabungsstätte, erlauben modernste Ausgrabungstechniken den allerletzten Momenten der ums Leben gekommenen Bewohner ganz nahezukommen. Unter anderem hilft dabei ein moderner ferngesteuerter Roboterhund, der in dem weitläufigen Gelände neue Entdeckungen macht. Laut Zuchtriegel wird es uns so möglich, die Hölle der letzten beiden Tagen der Stadt Pompeji immer besser zu verstehen.

1594 wurden die ersten Ruinen entdeckt, 1748 gab es  erste archäologische Ausgrabungsarbeiten und erst seit dem späten 19. Jahrhundert finden systematische Grabungen statt. Dies wird uns in Zukunft immer wieder mit Neuigkeiten versorgen.