Das Marktforschungsinstitut „One Poll“ hat kürzlich eine repräsentative Umfrage gestartet um zu erfahren , was für deutsche Urlauber im Urlaub besonders wichtig ist. 67% der Befragten gaben an, dass ihnen die regionale Küche am wichtigsten sei, 59% das Sightseeing und nur 55% das Sonnenbaden.
Wer es liebt, gut zu essen kommt in Italien voll auf seine Kosten. Meines Erachtens ist der Hauptgrund warum man in jeder Region Italiens eine wirklich gute Küche vorfindet ist der, dass die Italiener selbst enormen Wert aufs Essen legen. In den allermeisten Familien sind es nicht ausschließlich die Frauen, die sich um den Einkauf der Lebensmittel und ums Kochen kümmern. Die Küche in Italien ist nicht reine Frauensache. Ganz im Gegenteil. In vielen Familien sind es die Väter und Söhne , die mit besonders großer Leidenschaft und mit Talent das Zepter in der Küche schwingen..
Bemerkenswert ist die Bereitschaft der Italiener, unabhängig vom Geldbeutel, für hochwertige Lebensmittel einen höheren Preis zu zahlen. So verwundert es nicht, dass die Fastfoodketten, die es in den Städten gibt, eher ein mickriges Dasein in Italien fristen. Italiener geben nicht nur einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens für Lebensmittel aus sondern investieren auch viel Zeit in die Zubereitung einer Mahlzeit, und das nicht nur zu Festtagen.
Essen – das Gesprächsthema Nummer 1
Essen ist vielleicht sogar das Gesprächsthema Nummer 1 in Italien. Achten Sie mal auf die Gespräche, die man mehr oder weniger freiwillig, da immer in großer Lautstärke geführt, am Handy mitverfolgen kann. Nach der einführenden Frage „wie geht es dir?“ und bei Paaren „wo bist du und was machst du?“ kommt als nächstes: “was hast du gegessen?“ oder „was kochst du heute?“ Dies ist kein Thema wie übers Wetter reden sondern das Herzensthema überhaupt.
Urlaubern kommt diese große Liebe zum Essen natürlich zu Gute. Sich so richtig durch die Speisekarten zu schlemmen, fällt in Italien nicht schwer.
Die Vielzahl an qualitativ hochwertigen Lebensmitteln erklärt sich unter anderem durch das dafür günstige Klima mit vielen Sonnenstunden und den fruchtbaren Böden. Berge und lange Küsten mit geschmacklich guten Erzeugnissen, die vielen Regionen mit unterschiedlichen Kochtraditionen garantieren jedem Gourmet garantiert Lusterlebnisse. Auch heute noch isst man in Sizilien anders als in Mailand und in Neapel anders als in Rom. Aber es gibt auch immer mehr Gerichte und Spezialitäten, die fast in jedem guten Restaurant in ganz Italien auf der Speisekarte zu finden sind. Als Beispiel sei die Süßspeise „panna cotta“ genannt für die ich persönlich eine Schwäche habe.
Panna cotta
Panna Cotta, also gekochte Sahne, ursprünglich aus dem Piemont kommend, wo diese Süßspeise angeblich schon im 10. Jahrhundert zubereitet wurde, ist auf jedem Dessertbüffet ein Hingucker. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt mit welcher Köstlichkeit die Panna Cotta kombiniert wird. Ob pur in einem Schälchen oder auf einen Teller gestürzt, ob mit Karamell- oder Schokoladensoße, ob mit einem roten Fruchtspiegel oder Mintze – sie ist einfach immer dekorativ und köstlich.
Die Zubereitung erfordert ein klein wenig Geduld und auch Übung. Die im Rezept angegebenen Zeiten müssen strikt eingehalten werden, damit das Endergebnis dann die genau richtige Konsistenz hat. Sahne aufzukochen, zusammen mit Zucker und wenn gewünscht mit Vanille unter Zugabe von Gelatine oder Agar-Agar klingt eigentlich nicht sonderlich kompliziert. Aber der Teufel liegt auch hier im Detail und so entscheiden die genauen Zeiten und Temperaturen über das perfekte Gelingen. Im Internet finden sich unzählige Rezepte und ich empfehle, nicht nur verschiedene davon auszuprobieren sondern auch mehrmals zu üben, bevor man damit auf einem Fest glänzen möchte.