„Vorspeise aus klein gewürfelten Tomaten mit Öl und Gewürzen auf geröstetem Brot.“ Das wäre die einfachste und ausreichende Beschreibung der bekannten italienischen Köstlichkeit. Nicht jeder spricht es richtig aus (Brusketta und nicht Bruschetta !) aber jeder, der schon einmal in den Sommermonaten in Italien war oder zuhause gerne italienisch essen geht, kennt diese einfache und leckere Vorspeise. Sie gehört eigentlich auf jeden gemischten Antipastiteller. Nicht nur als Vorspeise sondern auch als leichtes Mittagessen ist sie besonders in den heißen Monaten des Jahres beliebt. Lecker dazu ein Glas kalten Weißwein. Genauso ist auch der Ursprung dieses Gerichtes.

Arme – Leute – Essen

Bruschetta OriginalIn Zeiten, in denen der Großteil der Landbevölkerung Italiens den ganzen Tag mit schwerer Handarbeit auf den Feldern war, diente die Bruschetta als ideales und günstiges Mittagessen. Man nahm von zuhause aus trocknes, altes oder geröstetes in Scheiben geschnittenes Weißbrot mit, ebenso Salz, Knoblauchzehen, Olivenöl und Tomaten. Zur Mittagszeit rieb man die Knoblauchzehe auf das trockne Brot, beträufelte es mit Öl, schnitt aus der Hand Tomaten in Stücken direkt aufs Brot und streute etwas Salz darüber. Wenn vorhanden wurde das ganze von frischem Basilikum gekrönt und fertig. Nahrhaft, erfrischend und leicht. Das ist das Originalrezept.

Ein Original und viele Varianten

Wie so manch anderes Arme-Leute-Essen, entstanden aus Notwendigkeiten und Gegebenheiten in der ärmeren Bevölkerung, ist die Bruschetta heute aus der italienischen Küche nicht mehr wegzudenken. In den vielen Regionen des Stiefels finden wir viele verschiedene Varianten dieses einfachen Gerichtes: mit Pesto, mit geschmorten Pilzen, mit weißen Bohnen, mit Thunfisch oder Sardellen, mit eingelegten Artischocken…. Aber die Grundlage ist immer die gleiche: geröstetes Weißbrot, abgerieben mit Koblauch und beträufelt mit Olivenöl. Sie finden im Internet unzählige, variierende Rezepte dazu.

Auf Qualität achten

Mein Tip dazu ist folgender: Voraussetzung für den unvergleichlich aromatischen Geschmack ist die Qualität der Zutaten. Bruschetta mit Tomaten bereite ich nur zu, wenn es wirklich geschmackvolle Tomaten zu kaufen gibt. Die Sorte ist nicht so wichtig, aber reif und süß sollten sie schon sein. Verwenden Sie auch unbedingt Olivenöl extra vergine. Beim Knoblauch empfehle ich die etwas älteren und somit härteren Knollen. Sie haben mehr Geschmack und lassen sich leichter auf das geröstete Brot reiben als frischer Knoblauch. Basilikum schmeckt natürlich frisch am aromatischsten aber getrockneter geht auch. Im Winter wenn es bei uns sowieso keine leckeren Tomaten zu kaufen gibt, ist mein Lieblingsbelag: weiße Bohnen mit Knoblauch, Olivenöl und frischer Petrsilie.

Probieren Sie es aus.

Originalrezept mit frischen Tomaten

Vorbereitung:

Basilikumblätter waschen und gut trocknen und in kleine Stücke zupfen (nicht schneiden).

In Scheiben geschnittenes Weißbrot mit fester Kruste im Ofen von beiden Seiten rösten.

Knoblauch schälen, aber nicht kleinschneiden.

Tomaten in kleine Würfel schneiden. Sollten zu viele Kerne dabei sein, entfernen Sie diese.

Zubereitung:

Die Brotscheiben mit den ganzen Knoblauchzehen kräftig abreiben und Olivenöl darüber träufeln.

Die gewürfelten Tomaten (nicht gekühlt) aufs Brot schichten.Salzen und pfeffern und das gezupfte Basilikum verteilen.

Lauwarm schmeckt die Bruschetta am allerbesten.

 

Ps.: nirgendwo schmeckt sie mir besser als in Neapel und auf Ischia. Die Vulkanerde rund um den Vesuv sorgt für den umwerfend aromatischen Geschmack der Tomaten.