Trinkgeld geben: Ein manchmal heikles Thema, das in den meisten Ländern ganz unterschiedlich gehandhabt wird. Auch in Italien ist das „mancia“ nicht unüblich. Aber wer erwartet wie viel? Hier kommen ein paar praktische Tipps, mit denen Sie im Urlaub nicht ins Fettnäpfchen treten…

Beginnen wir beim Essen, denn das ist schließlich eine unserer Lieblingsbeschäftigungen in Italien. In Restaurants wird das Trinkgeld nicht so sehr erwartet wie hierzulande. Achten Sie bei der Rechnung darauf, ob dort ein „coperto“ ausgewiesen ist. Wörtlich übersetzt bedeutet das „Gedeck“ und beinhaltet meist schlicht den eingedeckten Tisch sowie das Brot, das zum oder vor dem Essen gereicht wird. Das coperto ist wie eine Art Grundgebühr zu betrachten und wird immer dann fällig, wenn Sie sich im Restaurant an einen Tisch setzen – beachten Sie entsprechende Hinweise auf der Speisekarte.

Zwei bis drei Euro pro Person sind in der Regel der Betrag, der hier ausgewiesen wird. Es ist aber trotzdem in Ordnung, falls Sie sich am Ende eines guten Mahls mit entsprechender Bedienung noch erkenntlich zeigen möchten. Doch anders als in Deutschland sollten Sie in Italien Ihrer Kellnerin oder Ihrem Kellner in nicht einfach Geld in die Hand drücken. Warten Sie, bis Sie das Rückgeld erhalten haben, und legen Sie dann einen passenden Betrag auf den Tisch – auch dann, wenn Sie mit Karte gezahlt haben. Fünf bis zehn Prozent des Rechnungsbetrags sind in Ordnung.

Manchmal finden sich in kleinen Restaurants oder Cafes auch Teller am Tresen, wo Sie diskret ein Trinkgeld ablegen können. In den meisten Bars hingegen ist das eher unüblich. Eine Besonderheit gilt u.a. in Neapel in machen Cafes: Erwähnen Sie einen Caffè sospeso, zahlen Sie für einen zusätzlichen Kaffee, den der oder die Barista dem nächsten bedürftigen Gast ausschenkt.

Wo gibt man in Italien sonst noch Trinkgeld?

Anders als in vielen anderen Ländern erwarten auch die italienischen Zimmermädchen nicht unbedingt ein Trinkgeld, es ist aber natürlich trotzdem gern gesehen. Hinterlassen Sie bei längeren Aufenthalten rund fünf Euro pro Woche auf dem Kissen. Auch dem Gepäckträger in guten Restaurants kann man gerne mal zwei Euro in die Hand drücken. Taxifahrer erwarten in der Regel kein Trinkgeld, es schadet aber nicht, den Betrag – wie auch hierzulande nicht unüblich – einfach aufzurunden.

Überhaupt ist der Umgang mit dem Trinkgeld in Italien deutlich entspannter als hierzulande. Niemand wird Sie beispielsweise böse ansehen, wenn Sie beim Friseur nichts extra geben – das heißt aber nicht, dass sich niemand über ein paar Euro extra freut.