Der Dezember ist die Zeit der Advents- und Weihnachtsmärkte. Diese schöne und wahrscheinlich urdeutsche Tradition lockt alljährlich tausende Touristen in unsere Städte. Ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung lenkt den Fokus weg von den bekannten Märkten wie den Nürnberger Christkindlesmarkt – und schlägt gleichzeitig vor, den Besuch mit der Besichtigung eines Weltkulturerbes zu verbinden.
Eine charmante Idee, die hierzulande an einigen Orten möglich ist. Und eine schöne Möglichkeit für eine kleine Auszeit mitten in der doch oft hektischen Adventszeit. Bei den Vorschlägen im Artikel dürfte für fast jeden auch ein Weihnachtsmarkt ohne eine weite Anreise dabei sein. So lässt sich ein Kurzurlaub auch gleich viel umweltfreundlicher gestalten.
Zu den vorgestellten Weihnachtsmärkten gehört beispielsweise der rund um das Kloster Maulbronn in Baden-Württemberg. Diesen Markt allerdings kann man nur am zweiten Adventswochenende besuchen. Wer das Weltkulturerbe des Klosters dabei in Ruhe genießen möchte, sollte sich einer Führung anschließen. Zu kaufen gibt es bei diesem Markt vor allem Kunsthandwerk – bei der malerischen Kulisse passend.
Ebenfalls an geschichtsträchtiger Stelle befindet sich der Adventsmarkt der Thüringer Wartburg. Die ist schon seit 20 Jahren Unesco-Welterbe. Der Adventsmarkt verlangt zwar einen kleinen Obolus als Eintrittsgeld, ist aber auch besonders schön historisch gestaltet.
Immer eine Reise wert ist auch Koblenz am Rhein mit seinen Burgen, einer Festung und einer reichen Kulturlandschaft. Und einem weitschweifenden Weihnachtsmarkt mit Eislaufbahn sowie Chorgesang im Innenhof des Rathauses.
Einen Weihnachtsmarkt gibt es (fast) überall …
Im Artikel finden sich noch weitere tolle Ideen, die Adventszeit mit Kultur zu verbinden. Für alle, die in Grenzregionen wohnen, habe ich einen Tipp: Einfach mal zu unseren Nachbarn schauen. Weihnachtsmärkte gibt es natürlich auch in der Schweiz, in Österreich oder in den Niederlanden. Und wenn’s dann doch noch einen Hauch weiter sein darf: Auch in Italien.
In Rom beispielsweise, der Wiege des Krippenspiels, feiert man auf der Piazza Novona mit viel Tamtam. Das war den Einwohnern irgendwann zu viel Kitsch und zu wenig Tradition, weshalb der Markt hier einige Jahre gar nicht stattfand. Bis 2018, als man sich entschied, den Weihnachtsmarkt wieder aufleben zu lassen. Karussells und Schießbuden gibt es hier allerdings immer noch.
Die Italiener lieben es eben bunt und üppig. Beispiel Mailand: Hier gibt es eine ganze Reihe Märkte, zahlreiche dekorierte Straßen, viele Krippen, ein Märchendorf und eine Eislaufbahn.
Soviel anders als bei uns sind die italienischen Weihnachtstraditionen allerdings nicht. Vor allem in den nördlichen Landesteilen ähnelt vieles dem, was wir aus Deutschland kennen. Wer Italien zur Weihnachtszeit anders erleben möchte, muss deutlich tiefer in den Süden, zum Beispiel nach Neapel reisen. Die Stadt Neapel hat sehr viel Charme in der Weihnachtszeit und die Neapolitaner wetteifern jedes Jahr mit anderen Städten Italiens um die aufwendigste und schönste Lichterdekoration. Außerdem sind die Krippenbauer der Stadt weltberühmt. Hier gibt es in der Altstadt eine ganze Strasse, in der ein Krippenbauer neben dem anderen seine Werkstadt und seinen Verkaufsraum hat. Sie werden überwältigt sein.
Bildquelle: Weihnachten © Martin Schmid – Fotolia.