In Deutschland wird immer wieder über ein Tempolimit auf Autobahnen gestritten. Die Italiener reiben sich da nur verwundert die Augen: In Italien gilt nämlich das Limit von 130 Kilometern pro Stunde schon sehr lange. Dass sich die meisten Italiener ungern daran halten, ist eben ein anderes Thema.

Raserei ist unbestritten kein rein deutsches Phänomen. Trotzdem haben es viele europäische Länder eben irgendwann doch umgesetzt, das Tempolimit. So auch Italien. Hier gibt es außerdem noch ein paar Sonderregelungen. So ist die Höchstgeschwindigkeit etwa an die Art des Fahrzeugs gebunden, die Sie nutzen. Für Autobahnen gilt: Normale PKW, Motorräder sowie leichte Wohnwagen – damit sind in der Regel Caravans unter 1200 kg Gesamtgewicht gemeint – dürfen 130 km/h fahren. Sogenannte schwere Wohnmobile werden wie LKW bis 12 Tonnen behandelt (Achtung, für LKW gibt es zahlreiche Vorschriften!) und dürfen demnach 100 km/h fahren. Für Wohnwagengespanne wiederum liegt die Maximalgeschwindigkeit auf Autobahnen in Italien bei 80 km/h.

Spezielle Regeln gelten für Fahranfänger. In Italien meint man damit alle Fahrerinnen und Fahrer in den ersten drei Jahren nachdem sie den Führerschein erhalten haben. Diese Gruppe darf maximal 100 km/h auf der Autobahn fahren und übrigens nur 90 km/h auf Schnellstraßen. Das betrifft auch Ausländer!

Was sonst noch in Italien gilt:

Außerhalb der Autobahn müssen Sie sich nicht so viele neue Regeln und Vorschriften merken. Innerorts verhält sich die Geschwindigkeitsbegrenzung nämlich wie in Deutschland: 50 km/h sind erlaubt, unabhängig vom Fahrzeug. Außerhalb von Ortschaften gilt allerdings Tempo 90, außer für schwere Wohnmobile – die dürfen nur 80 km/h fahren, ein Wohnwagengespann sogar nur 70 km/h. Und auf der Schnellstraße? Gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 110 Stundenkilometern, außer wiederum für schwere Wohnmobile und Gespanne, bei denen gilt das gleiche wie Außerorts. Aufgepasst: Es kann zudem noch Ausnahmeregelungen geben auf manchen Bergstraßen. Im Trentino etwa hatte man 2020 solche Begrenzungen eingeführt, die vor allem Motorradfahrer ärgerten.

Bei so vielen Regeln kann einem schon mal der Kopf schwirren. Sich jedoch nicht daran zu halten, kann erst recht zu Kopfschmerzen führen – wenn nämlich nach dem Urlaub Post ins Haus flattert. Denn Verstöße gegen die italienischen Geschwindigkeitsbegrenzungen sind ziemlich teuer. 20 km/h zu viel können bereits ab 170 Euro kosten und rund doppelt so viel, wenn Sie 50 km/h zu schnell unterwegs waren. Noch schlimmer wird es, wenn Ihre Temposünde nachts erfolgt ist – da wird es in Italien nämlich richtig teuer.