Nachdem der Unternehmer Kevin O’Donell mal wieder seine Kinder, auf dem Koffer sitzend, hinter sich am Flughafen herzog hatte er eine zündende Idee. Zusammen mit einem Freund entwickelte er einen ganz neuen Trolley, eine Smart-Koffer, das Modobag. Fußrasten, Teleskoplenkstange und Bremse – mit 13km/h kann man sich so bequem auf seinem Koffer voranbewegen. 85% des Koffervolumens bleiben noch als Gepäckraum übrig.
Lässt sich denken, dass andere pfiffige Entwickler mit ähnlichen Smart-Koffern nachzogen. Reisen mit dem Smart-Koffer, Smart Luggage, ist das Schlagwort dieser letzten Kofferinnovationen. Ziel und Zweck ist klar: das Reisen soll einfacher und komfortabler werden. Es sind ja in der Tat oft nur Kleinigkeiten, die beim Reisen nerven wie z.B., dass gerade dann der Handy-Akku leer ist wenn man sein Onlineticket vorzeigen soll. Oder dass der Koffer beim Check-in dann doch zu viele Kilos auf die Waage bringt oder schlimmer noch der Koffer geht verloren.
Also Gründe gibt es schon, intelligente Features rund um das Thema Koffer zu entwickeln.
Manche der neue Smart-Koffer verfügen über GPS Tracking bei Verlust oder eine eingebaute Kofferwaage oder über eine Handy-Ladestation.
Startups und traditionelle Hersteller
Die meisten dieser mit Digitaltechnik ausgestatteten neuen Koffer wurden von Startups mittels Crowd-Funding auf den Markt gebracht. Zunächst waren es US Firmen, die in schneller Folge mit immer neueren Gepäckinnovationen daherkamen. Beispielsweise die Marke Planet Traveler mit dem Space Case 1, der über einen Bluetooth Lautsprecher zur Musikwiedergabe verfügt und sich mit biometrischem Fingerdruck öffnen lässt.
Aber auch die traditionellen Kofferbauer lassen inzwischen ihre Phantasie spielen: Samsonite hat für den amerikanischen Markt den Smart-Koffer Geotrakr gebaut. Der Koffer hat eine Ortungsfunktion mit Entfernungsalarm.
Der zweitgrößte Kofferhersteller Rimowa zog nach mit dem Trolley „Pluggage“ mit zusätzlich eingebauter Koffer Innenraumbeleuchtung.
Gewichtsprobleme
Nachteil bei diesen neuen Koffern ist das Gewicht was sie auf die Waage bringen. Man sollte den Koffer ja auch noch nutzen können zu dem ganz traditionellen Kofferzweck, also dass man Dinge darin verstauen kann.
So hält sich der deutsche Hersteller Rimowa bei der Fülle an möglichen Features bewusst zurück und stattet sein Modell mit einem Electronic-Tag aus mit dem man schon zuhause den Koffer einchecken kann. Das heißt ein kleines Display am Koffer ersetzt den sonst beim Check-in befestigten Papieranhänger. Romowa plädiert für eine Drop-off-Station an den Flughäfen, an welcher die Fluggäste ihren Koffer auf ein Laufband setzen und dieser automatisch seinen Weg zum Flugzeug ansteuert.
Die chinesische Firma Cowarobot bietet als Neuigkeit den R1 an. Das ist ein Trolley, der selbst fährt und mit seinem Besitzer per Smart-Watch in Verbindung bleibt.
Probleme mit der Flugsicherheit
Noch gibt es Probleme mit den Airlines wegen der Flugsicherheit. Die eingebauten Akkus mit Lithium Batterien bergen Risiko. Die Batterien könnten sich entzünden und während des Fluges einen Brand auslösen. So verlangen die Airlines dass der Akku vor der Gepäckaufnahme entnommen wird ansonsten darf der Koffer nicht mitfliegen.
Neben all den evtl. nützlichen Eigenschaften dieser Smart-Koffer darf man nicht vergessen, dass es auch andere Gründe für die Hersteller gibt, uns diese „Notwendigkeiten“ schmackhaft zu machen. Alle Vielreisenden habe mittlerweile ihren Trolley auf 4 Rädern aus superleichtem Material und so gut wie unkaputtbar. Billig sind diese Trolleys nun auch nicht gerade gewesen.
Geworben wird für diese unverzichtbaren Smart-Koffer mit markigen Slogans wie „Reisen wie James Bond“, „Gepäck mit Grips“, „der smarte Koffer“ und „der vernetzte Koffer“.
Das Internet der Dinge hat das Reisen eben verändert.