Im Schnitt zehn Fernzüge pro Tag sind im letzten Jahr bei der Züge gar nicht erst losgefahren: Sie fielen einfach ersatzlos aus. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung (www.sueddeutsche.de/wirtschaft/deutsche-bahn-zugausfaelle-1.4307546), die sich dabei auf eine von der Deutschen Bahn veröffentlichte Statistik beruft. Der Grund: Häufig technische Störungen aller Art, aber auch Unwetter.

Zug vereist im WinterEs ist doch so: Wetter im Allgemeinen ist für die Bahn offenbar Gift. Ist es zu warm, streiken die Klimaanlagen. Ist es zu windig, fallen Bäume aufs Gleis. Und Schnee ist der Endgegner, dann geht einfach gar nichts mehr. Noch dazu Sanierungsstau auf vielen Strecken – wie soll es da vorangehen? All das haben Bahnreisende mit der beeindruckenden Zahl von 3500 ausgefallenen Zügen im letzten Jahr jetzt schwarz auf weiß:

Mich ärgert diese Nachricht, und ich bin sicher, den meisten geht es so, die mit der Bahn verreisen (müssen). Denn gefühlt hat die Servicequalität in den letzten Jahren immer mehr nachgelassen, während die Preise für die Beförderung immer mehr gestiegen sind. An eines der begehrten Sparpreis-Tickets zu kommen, grenzt schon teilweise an ein Wunder: Wer sich nicht bei Lidl & Co. darum prügeln will, muss so ein Ticket ziemlich früh bestellen. Und dabei häufig zahlreiche Einschränkungen hinnehmen, beispielsweise bei Stornierungen. Klappt es dann aber mal nicht mit der Zugverbindung, weil es bei der Bahn nicht rund läuft, sind Fahrgastentschädigungen häufig kompliziert – wenigstens für den Kunden.

Was die DB jetzt ändern will

Daher freut mich diese Statistik sicher nicht. Denn entspanntes Fahren, wie es die Deutsche Bahn ja so gern verspricht – im Gegensatz zur Reise mit dem Auto, beispielsweise – ist kaum möglich, wenn jeden Tag ICEs ausfallen. Gleichzeitig ist die Anzahl derer, die das Abenteuer Bahnfahrt wagen, im letzten Jahr trotzdem beachtlich gestiegen. Und darin liegt, bei aller Misere, für uns alle doch auch ein Hoffnungsschimmer. Denn auch der Umsatz des Unternehmens ist dadurch angewachsen, und jetzt will die Deutsche Bahn kräftig investieren. In das Schienennetz zum Beispiel, und in mehr Mitarbeiter. Beides ist dringend nötig. Denn so viele ausgefallene Züge sollten ein Alarmsignal sein, dass es irgendwo hakt. Zwar kann auch die Deutsche Bahn das Wetter nicht kontrollieren. Aber sie könnte lernen, sich besser darauf vorzubereiten – und so diese unrühmliche Statistik langsam wieder runterfahren.

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