Wer kennt es nicht: Man verpasst den Flug, oder es gibt Probleme mit dem Anschluss, auch eine schlichte Verspätung kommt vor – und am Ende sitzt man stundenlang auf dem Flughafen herum. Und langweilt sich dabei mitunter zu Tode. Dass dem nicht so sein muss, zeigt ein amüsanter Artikel, den ich in der Süddeutschen Zeitung entdeckt habe.
Die Autoren zeigen acht Flughäfen in der ganzen Welt, bei denen Langweile zum Fremdwort wird – aus den unterschiedlichsten Gründen. Zum Beispiel könnte man sich in einer Brauerei am Münchner Flughafen ein Bier gönnen, oder in Amsterdam ein Museum oder eine Bücherei besuchen – im Flughafen, versteht sich! Besonders interessant finde ich ja den Flughafen von Sapporo in Japan: Hier gibt es eine heiße Quelle, den typischen Onsen, zugänglich für jedermann. Wenn das nicht entspannend ist? Hunde streicheln am San Francisco International Airport ist allerdings auch eine schöne Option.
Weniger aufregen, mehr genießen beim Reisen
Alles nette Vorschläge, oder? Wobei mir einer fehlt: Einfach mal nichts tun. Das schlichte Warten scheint wohl aus der Mode gekommen zu sein. Heute muss man auch die letzten freien Minuten mit irgendeiner halbwegs sinnvollen Beschäftigung füllen. Wie wär’s denn mal mit mehr Gelassenheit beim Reisen? Ich hätte da ein paar Tipps, wenn Sie das nächste Mal am Flughafen stranden oder ein, zwei Stündchen überbrücken müssen. Zum Beispiel einfach mal Leute beobachten. Mich persönlich entspannt die Hektik anderer Menschen. Ich bin doch im Urlaub und nicht auf der Flucht – irgendwie geht es immer vorwärts. Außerdem lernt man kaum so leicht neue Menschen kennen wie am Flughafen. Schließlich müssen die andere auch warten. Das kann man auch gemeinsam machen, statt sich einfach nur über die verlorene Zeit aufzuregen.
Dass Flughäfen mehr zu bieten haben als An- und Abflughallen, kann man nur erleben, wenn man sich mal ein bisschen aus seiner Komfortzone entfernt. Statt zu McDonalds zu gehen, probieren Sie doch mal die etwas exotischeren Restaurants aus, ganz besonders, wenn Sie in einem anderen Land mit fremder Küche sind. Hier empfehlen sich übrigens auch die kleineren Flughäfen. Beispiel Italien (auch wenn das zugeben wenig exotisch ist): Im Orio al Serio, dem Flughafen von Bergamo, gibt es einige nette Cafés, in denen man auch sehr gut speisen kann.
Auf jeden Fall kann man sich überall auf der Welt die Zeit am Flughafen besser vertreiben, als sich aufzuregen. Mehr Gelassenheit ist auf jeden Fall ein schönes Ziel.