Manchmal kommt einem Italien ja sehr nah vor. Rund sechs Autostunden (mit viel Glück) sind es von München bis nach Triest, der Hauptstadt von Friaul-Julisch Venetien. Doch wie ein aktueller Artikel in der Süddeutschen Zeitung nahelegt, kann Italien manchmal auch sehr weit weg sein – jedenfalls kulturell.

In Triest nämlich pflegt man eine lange Kaffee-Kultur.

Der Hafen der Stadt ist neben dem von Genua der Umschlagplatz von Kaffee in Italien. Und als seien ein dem koffeinhaltigen Getränk gewidmetes Museum, eine Messe und gar eine Schule nicht genug, trinken die Triestiner auch noch deutlich mehr davon als der Rest des Landes. Bei so viel Liebe zum Kaffee ist es kein Wunder, dass das Bestellen eines solchen sich nicht immer ganz leicht gestaltet. Hier gibt der Artikel glücklicherweise ein paar Tipps, damit Sie sich vor dem nächsten Barista nicht blamieren – aber soviel sei gesagt: Mit ein bisschen Italienisch-Kenntnissen kommt man dem Geheimnis der schon fast zeremoniellen Zubereitung, die hier gepflegt wird, deutlich näher.

Triest, immer noch eine Art Geheimtipp unter Adria-Touristen, ist aber auch aus anderen Gründen sehenswert. Die Nähe der Stadt zu Österreich und Slowenien zeigt sich deutlich in der Architektur, aber auch sonst gibt’s viel zu sehen: Die Statue des irischen Schriftstellers James Joyce etwa, der einst in Triest lebte, oder der Canal Grande, der ein ziemlich venezisches Gefühl verleiht. Für gewöhnlich müssen Städtereisende ja Kompromisse machen – wer am liebsten Highlights abklappert und das Nachtleben liebt, kann eben nicht auch noch gleichzeitig den Badeurlaub haben.

Triest hingegen hat auch durchaus schöne Strände zu bieten. Berge gibt es auch: Die Karstberge sind zwar nicht unbedingt besonders hoch, der steile Aufstieg wird aber manchem abenteuerlich erscheinen. Und ist trotz der vielen kosmopolitischen Einflüsse an vielen Stellen sehr italienisch. Mediterranes Flair gibt es etwa auf der Piazza unita d‘Italia, einem beliebten Treffpunkt. Und die Nähe zum Meer macht Triest zu einer fantastischen Anlaufstelle für vielseitige, kulinarische Genüsse.

Wem der Trubel der Stadt zu viel ist, kann sie auch einfach als Ausgangspunkt nutzen, um die Adriaküste zu erkunden. Zwischen Venedig und Triest lassen sich hier viele schöne Orte entdecken, etwa Bibione. Und natürlich ist auch die kroatische Adria nicht weit.