Wenn man viel und gern reist, kann sich Urlaub manchmal so anfühlen, als hätte man einfach schon alles gesehen. Vielleicht haben auch Sie ein ganzes Fotoalbum voller Bilder vom Eiffelturm, tragen jedes Jahr ein Kilo Sand von Mallorca nach Hause oder können Weihnachtsshopping in New York als „hat man mal gemacht“ abhaken. Da ist es doch schön, neue Ziele zu entdecken. Wenn möglich Orte, die nicht schon jeder Zweite auf seiner „war ich auch schon mal“-Liste stehen hat.

Abhilfe verschafft ein neuer Reiseführer, der in diesem Artikel von reisereporter.de vorgestellt wurde. 100 Städte, die noch nicht völlig von Touristen überlaufen sind, bei denen man noch etwas völlig Neues entdecken kann – klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Und doch: Der üppig bebilderte Band bietet überraschende Einblicke. Und für einige davon müssen Sie nicht einmal so weit reisen – allein in Europa stehen 35 Reiseziele zur Verfügung, etwa die Parfümstadt Grasse in Frankreich. Aber auch im Rest der Welt gibt es Spannendes zu entdecken, sowohl für Menschen, die gern Sehenswürdigkeiten abklappern als auch für jene, die sich einfach mal von Kultur und Alltagsleben treiben lassen möchten – egal ob in Tunesien, in Portugal oder auch in Deutschland.

Auch für Italienfans ist in dem charmanten Buch etwas dabei. Vorgestellt wird Cremona in der Lombardei, eine Stadt, die längst nicht nur für Geigenfans ein Schmuckstück sein dürfte – immerhin lebte Meister Stradivari hier, woran in Cremona sehr viel erinnert.

Ein Geheimtipp, wie die Autoren angeben, ist der Ort allerdings für Italienkenner kaum. So schön es in der Lombardei auch ist – wer ein wirklich authentisches Italien-Erlebnis sucht, für den habe ich einen Tipp, der Nachbarn, Freunde & Co ins Grübeln bringen wird. Denn leider – oder vielleicht auch Gottseidank – ist Procida ein wirklicher Insider-Ort.

Die Insel Procida:

Insel ProcidaProcida liegt im Golf von Neapel und ist dort die kleinste Insel. Sie liegt sozusagen im Windschatten von Ischia, was jedes Jahr deutlich mehr Besucher anzieht. Ischia ist, zweifellos, eine Reise wert, doch das gilt ebenso für Procida. Von ihrer einstigen, ruhmreichen Vergangenheit als wichtiger Handelsknotenpunkt zeugt noch heute die älteste Seefahrerschule Italiens, die sich hier finden lässt. Überhaupt ist die Vergangenheit auf der Insel stets präsent, ob in dem Kastell aus dem 16. Jahrhundert oder in der traditionelen Karfreitagsprozession, deren Ursprünge ebenfalls schon hunderte von Jahren zurück reichen.

Darüber hinaus bietet Procida eine einzigartige Vogel- und Pflanzenwelt, die sich im Naturschutzgebiet widerspiegelt, eine wunderhübsche, pittoreske Häuser-Landschaft und herrliche Strände. Und vor allem: weniger Trubel als beispielsweise auf Ischia.