Hört man den Begriff Slow Tourism zum ersten Mal, denkt man automatisch an Slow Food, eine Bewegung, die zum Trend wurde, vor 20 Jahren erstmals von Carlo Petrini in Norditalien als Begriff für eine Initiative im Ernährungsbereich genutzt. Heute wissen wir alle was damit gemeint ist. Ähnlich wird es mit der Bezeichnung Slow Tourism für den Bereich des Tourismus sein.
Beiden gemeinsam ist das Bestreben, unserer schnelllebigen Zeit etwas entgegenzusetzen was unserem Körperlichen und seelischen Befinden gut tut.
Auf der einen Seite sind wir voll darauf ausgerichtet Zeit zu sparen. Wir wollen schnelle Verkehrswege, Möglichkeiten um unsere Konsumgüter zeitsparend besorgen zu können, wir wollen kurze Wartezeiten beim Arzt und Behörden und natürlich auch schnell an unsere Informationen kommen ,also schnelles Internet.
Slow Tourism als Ausgleich zum Alltag
Wenn schon nicht im Alltag möchten wir aber im Urlaub doch andere Schwerpunkte setzen. Endlich einmal nicht hetzen, zur Ruhe kommen und mit Muße Dinge tun, die uns Freude bereiten. Slow Tourism ist also keine Therapie zu der wir uns durchringen müssen, sondern kommt unseren Bedürfnissen sehr entgegen. Natürlich gibt es Urlauber, die in ihrer Urlaubszeit möglichst viel und möglichst schnell Neues erleben möchten. Aber der Großteil von uns sucht doch eher den Ausgleich zum allzu schnellen Alltag. Ganz neu ist der Trend ja nicht. In den vergangenen Jahren hat der Wellenssurlaub ja schon einen großen Teil des Reisemarktes eingenommen. Aber Trends entwickeln sich weiter.
Immer häufiger hört man von Slow Tourism, slow travel tours, langsam reisen und entschleunigt reisen. Ebenso häufig hört man den Wunsch, Urlaub und Entspannung abseits der Datenautobahn und der ständigen Erreichbarkeit zu verbringen.
Das italienische Fremdenverkehrsamt ENIT hat nun 2019 zum Jahr des Slow Tourism in Italien ausgerufen. Urlauber werden eingeladen, zu langsamen, nachhaltigen Urlaub mit Respekt vor der Umwelt und der lokalen Kultur und Bevölkerung.Tourismusorte und Gastgeber stellen sich immer mehr ganz bewußt auf diesen Trend ein und werben mit Slow Touris verwandten Begriffen.
Hoteliers und Gastgeber, die dieses Urlaubsbedürfnis ernst nehmen und dem Raum geben tun gut daran. Sie verbessern so auf jeden Fall qualitativ und sinnvoll ihr Gastgeberkonzept. Ich denke auch, dass es für sie selbst angenehmer sein wird als sich immer wieder neue, oft unsinnige und kurzlebige Attraktivitäten auszudenken.
Lesen Sie dazu auch auf der deutschsprachigen Seite von ENIT.