Hallo Frau Bernhard und Carsten,
... da sind wir nun also zurück aus Neapel und Umgebung...! Wir hatten zwei klasse Wochen bei den Giussos, teilweise ein wenig abenteuerlich, was aber durchaus auch ok war.
Sie wollten ja gerne Feedback auch zu "Einzelheiten" bekommen und bevor die Erinnerung verblasst, mache ich mich nun also dran...
Für Sie in erster Linie ja logischerweise interessant > Villa Giusso bzw. das von uns bewohnte Appartement.
- Grundsätzlich: Das Appartement hat die erwartete historische Atmosphäre, man kann sich wohlfühlen. Für uns war es absolut in Ordnung. Möglicherweise könnte man es zu viert aber auch beinah zu eng finden.
- Deutsche Ansprüche an Sauberkeit/"Haushaltsführung" sollte man "klinischerweise" nicht unbedingt stellen. Eine Spülmaschine wäre echt wahrer Luxus ... Ameisenbekämpfung war zunächst dringend nötig und unter/hinter Betten oder Schränke sollte man auch nicht eingehend sehen. Die Abflüsse waren in den beiden Duschen auch reichlich dicht, man musste drauf sehen, dass nichts überlief. Dass die Wasserversorgung ausgefallen war, hatten Sie ja sowieso mitbekommen, das wiederholte sich dann auch noch einmal und dauerte jeweils über Nacht........ Die Müllentsorgung alle paar Tage war zu selten, die aufgestellten Abfalleimer draußen zu klein, nach gefühlt einem Gang überfüllt und in der Folge der Müll über Nacht von Tieren konsultiert und verstreut... Für uns alles in allem > Kategorie "landestypisch" 😉
- Auch eher schwierig: In dem einen der beiden Zimmer des Appartements gibt es nur einen "Mini-Schrank" (s.u./Foto) und einige kleine Schubladen-Kästchen, im anderen ein "begehbares auch sehr kleines Schrank-Kämmerlein". Will sagen: Nachdem sowieso alles sehr eng ist, die Koffer auch irgendwo untergebracht werden müssen (4 Personen!), ist es wirklich sehr, sehr eng bzgl. "Stauraum"!
- Wie schon vor Ort besprochen sehr kritisch: die Aufenthaltsqualität draußen. Zum einen "nichts Nasses" (wohl eher schwierig zu ändern), zum anderen mussten wir Liegestühle überhaupt erst organisieren und die vorhandenen "Möbel" waren in eher desolatem Zustand (lose Bretter, wackelig, Auflagen, na ja, unsauber und "Mäuse-geschädigt" oder bereits ohne Bezug).
- Kritisch möglicherweise auch - wie besprochen - die ggf. auftretende Sprachbarriere. Die Damen sprechen allesamt besser französisch als englisch, allerdings kommen die beiden (Schwieger-?)Töchter Giovannas auch auf Englisch zurecht. Das war nun wie gesagt für uns aber kein Problem. Eher problematisch ist, dass außerhalb der Essenszeiten nur schwer jemand bei auftretenden Anliegen zu finden ist, eine besetzte "Rezeption", Bar, Klingel, irgendwas wäre schon wirklich gut...
- Hilfreich wäre es auf alle Fälle für manch einen deutschen Gast, wenn man die in den Zimmern vorhandenen Ordner mit Tipps für Unternehmungen evtl. trotz aller Sprachschwierigkeiten ggf. in deutscher Sprache auflegen könnte. Leider mussten wir trotz Sprachverständnis auch leidvoll feststellen, dass sie zudem nicht wirklich aktuell waren... Denn die erhoffte "Metro del Mare"-Schiffsverbindung nach Neapel von der Marina von Vico Equense aus gab es (auf Recherche am Hafen nach längerer Warterei gem. "Fahrplan" - beschildert ist nämlich auch nichts...) schlicht und ergreifend gar nicht mehr... (vielleicht der Volltreffer und alles andere passt 😉 !!) Alternativ wären angesichts allfälliger Park-Probleme Tipps gut, wo man z. B. bei Verwendung der "Circumvesuviana-Bahn" das Auto abstellen könnte... Hinweise auf Einkaufsmöglichkeiten (+Parkplatz+Öffnungszeiten) wären mehr als wertvoll!!! All das hat uns diverse Stunden Organisation gekostet und mancher wäre froh um diese Hinweise!
- Zum "Dinner" waren wir insgesamt dreimal. Zu Beginn waren wir sehr begeistert von den jeweils drei Gängen, hatten dann aber schon das Gefühl, dass sich "das Schema" doch arg wiederholt. Man betont sehr, dass möglichst weitreichend Produkte vom Hof verarbeitet werden, was ja sehr schön ist. Der Tischwein dazu war im genannten Preis von 28 Euro inbegriffen, die Getränke für die Kinder ebenfalls. Beide Kinder (obwohl unsere Tochter ja schon 15 und nicht mehr wirklich "klein" ist) erhielten einen reduzierten Preis, nageln Sie mich nicht mehr fest, wieviel genau es war.
- Sie fragten noch nach den Kosten für den Pizza-Abend: Selbiger wurde überhaupt nicht berechnet... Zufall/vergessen? Wir wissen es nicht, hatten aber definitiv keine Kosten dafür, dafür diverse Erkenntnisse der echten neapolitanischen Pizza-Wissenschaft - so gesehen ein echtes Highlight! - Überhaupt waren alle wirklich sehr freundlich und bemüht, mehrmals die Woche bekamen wir ebenso kostenlose Gemüselieferungen, die am Ende gar nicht zu bewältigen waren. Zu Beginn gab's auch ein Marmeladeglas und eingewecktes Tomatensugo vom Hof, sehr nett.
- Ebenfalls sehr interessant die obligatorische Führung durchs Haus, das man sicher auch deshalb wählt, weil man derlei Gemäuer irgendwie schätzt.
- Positiv zu werten v.a. die Lage und die Ruhe abseits vom Rummel, selbst zu "Ferragosto-Zeiten". Außerdem waren die Räume trotz Hitze auch ohne Klimaanlage stets angenehm, keinesfalls überhitzt.
- Sehr kritisch aber - wie Sie selbst ja auch sagten - der Anfahrtsweg. In den zwei Wochen gab's mehrfach kritische Szenen bei Gegenverkehr - nicht so tragisch mit dem Mietauto, aber verdeutlichen sollte man sicher ganz unbedingt, dass deutsche, größere "automobile Heiligtümer" dort gänzlich fehl am Platz und Nerven wie Stahlseile gefragt sind.
So. Sollten Sie noch weitere Fragen zu dem ein oder anderen Thema haben, stehen wir gern zur Verfügung. Wir für unseren Teil hatten zwei sehr unternehmungsreiche Wochen, die Kinder sind der Meinung, "wir haben jeden Stein umgedreht" ;-). Wir waren in Pompeji und Herculaneum, am Vesuv und der Solfatara, an der Amalfi-Küste, in Positano und Ravello (und - danke Carsten für den Tipp! - in der Grotta Smeraldo). Dazu in Neapel, in den Catacomben und in der Innenstadt und am Ende hat es uns noch bis nach Paestum getrieben. Dazwischen "selbst-schippernd" mit einem Außenborder unterwegs und an diversen, sehr unterschiedlich geprägten Stränden. Sie sehen, als Ausgangspunkt > prima! Aber Auto fahren muss man "schon wirklich mögen" und sich dabei durch nichts aus der Ruhe bringen lassen!!
Alles in allem bleibt auf alle Fälle ein sehr positives Reise-Fazit!
Bleibt, Ihnen schöne Wochen auf Ischia zu wünschen (dahin wie nach Capri haben wir's dann doch nicht mehr geschafft!)!!
Wie gesagt, weitere Info (bzw. Fotos) jederzeit gern!
Viele Grüße und Dank noch einmal,
Christiane B. mit Familie